Laut einer Bitkom-Umfrage bereitet die Umsetzung und Auslegung der DSGVO auch nach fünf Jahren seit Inkrafttreten vielen Unternehmen Schwierigkeiten. Wo diese auftreten und welche möglichen Hilfestellungen es gibt, erfahren Sie hier.

Bitkom-Umfrage zur DSGVO

Im Auftrag des Digitalverbands Bitkom fand eine repräsentative Umfrage statt, bei der 503 Unternehmen in Deutschland mit jeweils mindestens 20 Beschäftigten Fragen über die DSGVO und deren Umsetzung beantwortet haben. Die Umfrage stellte Bitkom am 27. September 2022 in Berlin vor.

Umsetzung und Aufwand

Die große Mehrheit er befragten Unternehmen hat zumindest damit begonnen, die Vorgaben der DSGVO umzusetzen. 22 Prozent der Befragten geben eine vollständige Umsetzung an. 40 Prozent sind der Ansicht, die Vorgaben „größtenteils“ umgesetzt zu haben, 33 Prozent „teilweise“.

93 Prozent der Befragten haben im Unternehmen die Investitionen im Bereich Datenschutz gesteigert. Dabei fällt es sehr unterschiedlich aus, ob dieser Mehraufwand als in Zukunft gleichbleibend oder als einmalig angesehen wird. Zumindest ist der Aufwand für kein Unternehmen gesunken.

Störfaktoren

Auch wurden die Unternehmen zu den Gründen für unvollständige Umsetzungen der DSGVO befragt. Dabei sehen die meisten Befragten diese Gründe in externen Störfaktoren. Vor allem wird die Rechtsunsicherheit bezüglich der Auslegung der DSGVO beklagt. Diese trete vor allem im Vergleich der einzelnen Bundesländer aber auch der Länder Europas hervor. Die meisten Unternehmen sehen in der Umsetzung der DSGVO wegen dieser Rechtsunsicherheit einen laufenden Prozess, der ständiger Anpassung bedarf. Dabei koste aus auch viel Zeit, die erforderlichen IT- und Systemumstellungen vorzunehmen.

DSGVO kann Digitalisierung bremsen

Kritisch wird die DSGVO von befragten Unternehmen vor allem hinsichtlich ihres Einflusses auf die Digitalisierung gesehen. Mehr als 60 Prozent sehen die Digitalisierung des Unternehmens durch die Vorgaben der DSGVO als gehemmt an. Zum Teil mussten Innovationsprojekte wegen datenschutzrechtlicher Bedenken innerhalb der Unternehmen abgebrochen werden. Einige sehen den Datenschutz in Deutschland sogar als übertrieben an. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder betont zu diesem Punkt, dass der Datenschutz „nicht zum Selbstzweck“ werden dürfe und stimmt der Forderung nach einheitlicheren Auslegungen zu.

Hilfestellungen für Unternehmen

Als erste Anlaufstelle für Hilfestellungen sollen die Datenschutz-Aufsichtsbehörden der Länder funktionieren. Immerhin hat rund die Hälfte der befragten Unternehmen dies auch schon in Anspruch genommen. Die Qualität der Hilfestellungen scheint dabei aber stark zu variieren. Dies gilt es auszubauen. Vor allem sei laut der Auswertung der Umfrage durch Bitkom daran zu arbeiten, praxisnahe Empfehlungen ebenso wie konkrete Auskünfte bereit zu stellen. Außerdem wissen viele Unternehmen nicht, dass die Aufsichtsbehörden überhaupt beraten (20 Prozent) oder hatten schlicht keine Zeit, den Kontakt aufzunehmen (27 Prozent). Bei einigen Unternehmen haben die Aufsichtsbehörden sogar schon einen so schlechten Ruf, dass sie nicht mehr kontaktiert werden.

Um konkrete und praxisnahe Beratung zu datenschutzrechtlichen Themen im Unternehmen zu erhalten, eignet sich immer noch der Datenschutzbeauftragte sehr gut. Vor allem ein externer Datenschutzbeauftragter ist immer in den neusten Belange rund um die DSGVO geschult und kann das Unternehmen überblicken. So sind schnelle und einfache Lösungen mit minimalem Aufwand garantiert.

Sie suchen noch einen externen Datenschutzbeauftragten? Kontaktieren Sie uns gerne! Auch bei allen anderen Anliegen rund um Datenschutz und Datensicherheit steht Ihnen unser Team an Experten gerne zur Seite.

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